UMWEGE

August 16, 2021

Isabella wollte eigentlich immer etwas künstlerisch kreatives in ihrem Leben machen – Eigentlich, doch auf Anraten ihrer Eltern, entschließt sie sich erst einmal für ihre zweite Leidenschaft, der Technik, und beginnt in Hessen ein Maschinenbaustudium. Ihr Vater war schon Ingenieur und da folgte sie zunächst der Familientradition. Geboren in Stuttgart, mit Daimler, Mercedes und Porsche groß geworden, floss schon immer Benzin in ihren Adern. Die Oldtimer-Affinität beginnt schon in Kindheitstagen – ihr Wunsch: eine Borgward Isabella. Doch sie kommt erst auf Umwegen zu ihrem Oldtimer. Ihr Studium bringt sie nach Friedberg und in der Abschlussphase stellt ein Hostessen-Job auf der IAA die Weichen für ihr zukünftiges Leben. Der Schwäbin wird auf der IAA unverhofft Opel zugewiesen. Die Begeisterung hält sich zunächst in Grenzen. Doch dann kommt sie das erste Mal nach Rüsselsheim. Sie lernt das Unternehmen und die Menschen dahinter kennen und beschließt sich bei Opel zu bewerben. Schon kurze Zeit später arbeitet sie bei Opel und übernimmt, im Laufe ihrer Karriere, die Projektleitung für die Planung und Inbetriebnahme der Rohkarosseriefertigung neuer Fahrzeugmodelle in Europa. Ihr Weg bringt sie zu den verschiedenen Standorten. Besonders einprägsam war ihr zweijähriger Einsatz in Gliwice, Polen. In den Anfangsjahren bei Opel, besucht sie mehrfach Kunst-Workshops für Opel Mitarbeiter bei Inge Besgen, und da erinnert sie sich an ihr eigentlich. 2018 bekommt sie die Gelegenheit am 50th Anniversary Opel GT Road Trip in den USA teilzunehmen und dieses Event fotografisch für Opel zu begleiten. Einige ihrer Fotos werden in der internationalen Presse veröffentlicht. Während dieses Events entschließt sie sich, ihrem langjährigen Traum zu folgen: sie verlässt Opel und wagt einen Neuanfang als Fotografin. In diesem Jahr lernt sie sogar Erhard Schnell kennen, da ist es schon fast verpflichtend einen GT zu fahren. Ihr Opel GT aus dem Jahr 1973 in „fireorange“ ist ein US-Reimport. Der Erst-Besitzer aus Toledo in Ohio, hatte den GT als Student gekauft und nach Familiengründung entschieden, das Coupé nicht mehr zu fahren. 20 Jahre lang bewahrte er ihn in der Garage auf. Auf dem USA Trip lernt Isabella den Zweit-Besitzer kennen, der den original erhaltenen GT 2010 aus den USA nach Franken importierte. Kurze Zeit nach dem Wiedersehen auf dem 18. Klassikertreffen an den Opelvillen möchte er sein Schätzchen in gute Hände geben, und bietet ihr das Fahrzeug zum Kauf an. Seitdem gilt auch für sie “nur Fliegen ist schöner. Das Auto ist fast im Originalzustand, unter der Haube hat er 2012 einen 2,2l Motor mit Einspritzanlage aus dem Opel Rekord bekommen. Allerdings sind Originalmotor und Vergaser noch immer vorhanden. Als Oldtimerfotografie-Novize war ich etwas aufgeregt, als ich Isabellas GT fotografieren durfte, denn Isabella verbindet ihre zwei Leidenschaften, Automobil und Fotografie. Zu ihrem Portfolio gehören die Fotografie Klassischer Fahrzeuge, Foto-Reportage von Oldtimer-Ralleys und -Rennen, sowie Dokumentation von Restaurationen. 

Sie genießt die Ausfahrten im GT und nimmt an Klassiker-Treffen und Picknicks teil. An diesem Tag ging ein Kindheitswunsch in Erfüllung – Ich durfte sogar den GT fahren und tatsächlich: nur Fliegen ist schöner.

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