1956 flüchtet Jonas´ Grossvater aus der ehemaligen DDR , einige Zeit später kommen Ehefrau und Tochter nach. Die Flucht bringt sie nach Raunheim und letzten Endes nach Rüsselsheim. Er gründet eine Fahrschule zunächst in Raunheim und dann in Rüsselsheim unter anderem am Marktplatz. Damals fährt man in den Fahrschulen stets Opel, doch sein Opa rebellierte und kaufte sich bei Ferdinand Schneider einen Daimler Benz. Einen 280S, in weiß, Baujahr 76, den er selber in Sindelfingen abholt. Selbst der Abholschein und die Empfangsquittung sind heute noch vorhanden. Die Fahrschüler, die einen Automatik-Führerschein machen, kommen in den Genuss die S-Klasse zu fahren. Jonas erlebt seinen Opa nicht mehr, denn nur zwei Monate nach seiner Geburt, verstirbt sein Opa plötzlich, mit nur 57 Jahren. Seine Großmutter beschliesst ihr Kadett GSI Cabrio zu verkaufen und fährt fortan die S-Klasse. Nach einigen Jahren bringt sie, die in die Jahre gekommene Limousine wieder zu Ferdinand Schneider und beauftragt ihn, dass Auto wieder wie am ersten Tag scheinen zu lassen. Jonas verbindet seine komplette Kindheit mit dem Auto, er hat immer Urlaube mit seiner Oma in dem Auto verbracht. Als Kind lag er während der Fahrt auf der Rücksitzbank und schlief oder beobachtete andere Autos auf den Landstraßen. Seine Oma ermahnte ihn ständig, weil er mit der Klappe für den Verbandskasten spielte. Als er älter wurde, unterstützt er seine Oma immer und kümmerte sich um die Limousine. Der Originalzustand ist ihm nach wie vor wichtig, selbst bei den Reifen gibt es keine Ausnahme. Sogar ein Steinschlag aus dem Jahr 84, den die Windschutzscheibe bei einer Fahrt in den Elsaß bekommen hat, ist erhalten. Darauf hat seine Oma immer bestanden. Noch zu ihren Lebzeiten, bekommt Jonas, dass Auto weil er sich so intensiv um das Auto kümmerte. Beruflich hat es Jonas auch das Auto angetan. er studiert an der FH in Rüsselsheim Maschinenbau, war der Wunsch zunächst groß nach dem Studium zu Porsche zu gehen, hat ein Praktikum bei Opel alles verändert, heute arbeitet er in der Sitzentwicklung. Inzwischen ist Jonas dreifacher Vater und sein Jüngster hat die Begeisterung für die S-Klasse geerbt und bei Ausflügen, kommt immer die Frage „Fahren wir mit dem Mercedes?“. Für Jonas ist die Limousine, Familiengeschichte und er geniesst das Autofahren sehr. Ein Stück Freiheit, wenn er mit der S-Klasse über die Landstraßen gleitet, fern vom Alltag, raucht er dabei gern eine Zigarette und hört HR1 auf dem noch originalen Autoradio. Das Auto verbindet einfach mehrere Generationen miteinander. Neben Fotografien, besitzt Jonas eine Jacke, die seinem Grossvater gehörte und vielleicht trägt eines Tages sein Sohn, die Jacke wenn er im Auto sitzt und Radio hört.